Esin Rager, samova Gründerin

Für Esin Rager, samova Gründerin mit deutsch-türkischen Wurzeln, kam Tee gleich nach der Muttermilch. Die Wohnorte Washington D. C., Ankara, Moskau, Wien, Paris, Amsterdam und Hamburg prägten sie als Kind und später als Journalistin. Als junge Mutter verspürte sie den Bedarf nach einer modernen, weltoffenen Teekultur und entwickelte samova: die Premium-Teemarke für kulturelle Vielfalt, Kreativität und Nachhaltigkeit.

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„Wenn Geld zum Selbstzweck wird, folgen Gier, Streit und Zerstörung“


Esin Rager war lange Journalistin und Medienmacherin, unter anderem beim Hamburger Abendblatt. Dann veränderte sich ihr Leben, und sie änderte ihren Job, gründete die Bioteemarke samova, wurde zu einer Vordenkerin in Sachen Nachhaltigkeit und zur Vizepräsidentin des FC St. Pauli.

Interview vom Hamburger Abendblatt vom 6. Juli 2022
Aus der Reihe „Entscheider treffen Haider“


Copyright Foto: Roland Magunia/Funke Foto Services“

„Ich hatte die große Ehre, mit 26 Jahren Ressortleiterin beim Hamburger Abendblatt werden zu dürfen, und habe dort das Magazin LIVE aufgebaut. Das war eine tolle Zeit, aber da ich nicht nur sehr jung war, sondern auch ein sehr neugieriger Mensch bin, hat es mich mit Anfang 30 gereizt, etwas Neues zu machen. Damals kam das Angebot aus der ‚Bravo‘-Gruppe, eine neue Jugendmarke von Amsterdam aus zu entwickeln, das musste ich annehmen.“
„Ich bin ja ein Kind der großen, weiten Welt, mein Vater war Diplomat im Dienst der Türkei, wir sind als Familie immer unterwegs gewesen. Ich bin in Washington geboren, habe unter anderem in Paris und Moskau und in Hamburg gelebt, in den Städten hat mein Vater gearbeitet. Ich habe einen deutschen und einen türkischen Pass, sehe mich aber eh als Erdenbürgerin. Für mich gibt es keine Grenzen, insofern sind mir Pässe auch nicht so wichtig.“
„Ich habe seit 20 Jahren keine Flugreise mehr gemacht. Wenn man so viel gereist und geflogen ist wie ich in meinem Leben, dann ist die Sehnsucht, unterwegs zu sein, nicht mehr so groß. Ich habe mich eher danach gesehnt, einmal irgendwo zu bleiben und dort zur Ruhe zu kommen. Außerdem bin ich schon recht früh auf Nachhaltigkeitspfaden unterwegs gewesen und habe mir deshalb vorgenommen, nur zu fliegen, wenn ich es wirklich muss, wenn es nicht anders geht. Und meine Erfahrung ist, dass es ganz schön oft anders geht, bei mir seit 20 Jahren. Ich als jemand, der im übertragenen Sinne immer auf Speed war, gerade beruflich, habe dadurch die Langsamkeit des Lebens entdeckt, die sehr schön ist. Mein Traum ist es, die Strecke abzureisen, die die Zutaten meiner Tees zurücklegen, mit dem Schiff oder mit der Bahn, das ist ein Genuss. Ich finde sowieso, dass wir uns Zeit nehmen sollten, wenn wir andere Kulturen und Menschen kennenlernen wollen. In der Firma achte ich deshalb darauf, dass meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht zu kurze Urlaube machen. Ich finde es auch toll, wenn jemand sagt, dass er mal zwei Monate nach Sri Lanka fahren will, um sich dort die Teeplantagen anzusehen.“
„Ich habe während meiner ersten Schwangerschaft viel Kräutertee getrunken, weil man in der Zeit nicht so viel Süßes und Anregendes zu sich nehmen soll. Die, die fertig zu kaufen waren, waren mir irgendwann zu langweilig und nicht poppig genug verpackt. Dann habe ich mir einfach meine Tees selbst gebaut, so fing das an. Die haben wir dann auch bei den Tanztees ausgeschenkt, die ich als Unternehmerin im Hotel Atlantic Anfang 2000 organisiert hatte, um mich mal mit anderen Unternehmerinnen familien- und kindgerecht treffen zu können. Ich hatte mit 60 Leuten gerechnet, es kamen 500, und hinterher stand mein Telefon nicht mehr still; alle haben gefragt: Esin, wo können wir den Tee kaufen, den es bei dir zu trinken gab? So fing das alles an.“
„Bei Samova haben wir lange vor Corona angefangen, komplett mobil zu arbeiten, jeder, wo er will. Früher hatten wir große Büros in der HafenCity, heute haben wir nur noch einen kleinen Treffpunkt in Billstedt, wir sind Untermieter bei der Stiftung Kulturpalast. In der HafenCity hatten wir 1500 Quadratmeter angemietet, in der Spitze hatte ich 80 Angestellte. Irgendwann musste ich mich entscheiden: Soll Samova eine andere große Tee-Company werden, mit Hallen und der kompletten Infrastruktur? Oder besinne ich mich wieder auf das, was ich besonders gut kann, Produktentwicklung, Marketing, Kreativität? Irgendwann habe ich einen Schnitt gemacht, mit Seeberger einen Partner ins Unternehmen geholt und bin mit dem Büro in die Nähe meines Wohnorts in Billstedt gezogen. Dort haben wir drei Schreibtische, meine Assistentin und ich arbeiten dort, meine Hunde sind immer mit dabei. Über das Internet stehen wir mit allen anderen in Kontakt. Es macht richtig Spaß, so frei zu arbeiten, es erweitert den Horizont meiner Mitarbeiter und den Horizont unserer Marke. Ich hatte gestern eine Konferenz, bei der eine Kollegin irgendwo an der Alster saß, eine andere schaltete sich aus der Türkei zu, die dritte war gerade auf einer Fahrradtour. Meine Erfahrung ist, dass man nur kreativ sein kann, wenn man viele Eindrücke sammelt, Inspirationen hat. Was wir machen, hat viel mit Natur und mit Kulturen zu tun. Ich selbst gehe jeden Tag fünf Stunden durch die Natur mit meinen Hunden spazieren. Ich telefoniere dabei oder ich arbeite im Kopf. Das sind die Momente, in denen mir die Ideen kommen, das funktioniert nicht, wenn ich mich im Büro um 11.30 Uhr vor den Rechner setze und hoffe, dass mir etwas einfällt.
„Billstedt ist wunderschön und ein toller Stadtteil mit tollen Menschen. Ich bin nicht traurig, dass sich nicht so viele Leute drum kloppen, hier zu wohnen, das sorgt dafür, dass die Mieten und Lebenshaltungskosten schön günstig sind. Hierherrscht ein tolles Miteinander, hier leben alle Kulturen, Hautfarben, Religionen friedlich beieinander. Und es gibt vor allen Dingen eine große Solidarität unter den Menschen hier. Das heißt, die Nachbarn unterstützen sich. Das ist in vielen anderen Stadtteilen nicht immer der Normalfall. Und es ist ein Ort, der mich inspiriert, weil einfach so viele Dinge zusammenkommen.“
„Der Verein will noch mehr in Sachen Nachhaltigkeit und kultureller Vielfalt tun, und Präsident Oke Göttlich hat mich gefragt, ob ich mich im Präsidium darum kümmern könnte. Ehrlich gesagt, hätte ich nie gedacht, dass ich irgendwann mal Vizepräsidentin des FC St. Pauli sein würde. Ich würde so etwas für keinen anderen Fußballverein machen. Es ist großartig, nachhaltige Projekte im Fußball anstoßen zu können, weil man so viele Menschen damit erreichen kann. Ich hatte zum Beispiel vor Kurzem ein tolles Meeting mit drei Biometzgereien aus Hamburg und den Catering-Verantwortlichen des FC St. Pauli. Wir haben besprochen, was wir tun können, um mittelfristig einfach die Fleischqualität im Millerntor nachhaltig zu machen und wirklich auf das Tierwohl zu achten. Das sind Themen, die mich interessieren. Ich unterstütze gern Leute, die nicht nur auf Profit aus sind.“

Esin Rager im Abendblatt Podcast

Im Podcast »Schmeckt’s?« – samova-Gründerin Esin Rager über Rituale, Haschkeks-Zutaten und Hunde, die aus Pfützen trinken.

Podcast-Folge anhören

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Tanztee No. 3
Maybe Baby

Im Jahr 2003 haben wir gemeinsam im Savoy Hotel Berlin am Muttertag eine Hommage an die Liebe gefeiert. Mit unserem Früchtetee-Klassiker Maybe Baby tanzten wir zu Ehren unserer Liebsten für die wichtigste Sache der Welt.

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Tanztee No. 2
Orange Safari

Der zweite Tanztee fand 2003, passend zum Rosenmontag, als Maskenball statt. Im Atlantic Hotel Hamburg feierten wir unsere eigene Safari zum Einstand unserer neuen Rooibos-Sorte.

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Tanztee No. 1
samova Original

2002 luden wir zum ersten samova Tanztee ins Kempinski Hotel Atlantic in Hamburg. Mit Tee, Tanz und Torte feierten wir zwischen Vinyl-Raritäten aus den 60er Jahren unsere Premiere.

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Expertinnen für
achtsames Wohnen

Unsere samova Hotelsuiten stehen für die symbolische Kraft von Tee. Gemeinsam mit der Raumdesignerin Katharina von der Heyde und der Innenarchitektin Friederike Kegel macht Esin Rager diese erlebbar.

Lifestyle trifft Nordsee

Moderne Teekultur von samova seit der Konzeptphase: Im StrandGut Resort in St. Peter-Ording revolutionierten wir das Thema Tee im Hotel. Bis heute verbindet uns mit den Machern und dem Team unsere Begeisterung für Gastfreundschaft und Kreativität.

Koch-Show
unter Freunden

Der Inhaber einer kleinen Filmproduktion und passionierte Hobbykoch Martin Morris begleitet samova schon seit vielen Jahren vor dem Herd und hinter der Kamera. Wir präsentieren seine besten Food-Kreationen mit unserem Tee.

Wertvolle Filme
mit Botschaft

W-film bringt Spiel- und Dokumentarfilme mit Anspruch heraus. »Dazu passen hervorragend die Bio-Tees und das nachhaltige Arbeiten von samova«, sagt Stephan Winkler, Geschäftsführer des Filmverleihers aus Köln. Finden wir auch und unterstützen nach zwei Filmen auch die Klima-Doku »NOW – A Film for Climate Justice by Jim Rakete«.